Jede unserer Internatsschulen zeichnet sich durch ein einzigartiges pädagogisches Profil aus. Dennoch teilen sie gemeinsame, zentrale pädagogische Grundsätze:
Partizipation und Selbstwirksamkeit
Die Schüler werden aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden und erleben die Bedeutung ihres eigenen Handelns.
Kooperation und Selbstverantwortung
Die Internate fördern die Zusammenarbeit und ermutigen die Schüler, Verantwortung für sich selbst und ihre Gemeinschaft zu übernehmen.
Kultur des Dialogs
In den Mitgliedsinternaten wird ein offener Austausch durch Sprechen und Zuhören gepflegt.
Individuelles, soziales und emotionales Lernen
Neben der fachlichen Bildung liegt ein besonderer Fokus auf der Förderung von sozialen Kompetenzen und emotionaler Intelligenz.
Interkulturelle Kommunikation
Die Vielfalt im Internats- und Schulalltag wird aktiv gelebt und weiterentwickelt, um den Austausch zwischen Kulturen zu stärken.
Diese Grundsätze prägen das Leben und Lernen in unseren Internaten und bilden die Basis für eine ganzheitliche Entwicklung der Schüler.
Individuelles, soziales und emotionales Lernen
Lernen in den Internatsschulen ist individuell und sozial. Jede Schülerin, jeder Schüler wird als einzigartige Persönlichkeit wahrgenommen, respektiert und gefördert. Im Vordergrund stehen die Stärken der Kinder und Jugendlichen. Die unterschiedlichen Lernweisen, Lernstände, Interessen und Begabungen werden (an)erkannt und in spezifischen Lehr-Lernarrangements weiter entwickelt. Die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler wird als große Chance für die Entwicklungsmöglichkeiten der Einzelnen begriffen.
Kulturen des Sprechens und Zuhörens
Kinder und Jugendliche der Vereinigung werden in den Internatsschulen als eigenständige Personen anerkannt. Sie haben das Recht auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeiten, Ermutigung und fördernde Unterstützung. Sie haben das Recht auf Achtung ihrer persönlichen Grenzen. Die Schülerinnen und Schüler haben Anspruch auf Hilfe und Schutz durch qualifizierte Vertrauenspersonen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Internatsschulen gestalten eine Kultur des Sprechens und des Zuhörens.
Kooperation und Selbstverantwortung
Verantwortung innerhalb und außerhalb der Internatsgemeinschaft zu übernehmen, Werte nicht nur zu diskutieren, sondern so zu leben, dass sie im täglichen Umgang miteinander, in gegenseitigem Respekt wirksam werden, ist unser Anspruch an alle Internatsbeteiligten. Hierfür werden vielfältige Bildungssituationen geschaffen, die zu Selbsttätigkeit und kritischem Denken anregen. Die Kinder und Jugendlichen können handwerklich und künstlerisch arbeiten, mit anderen zusammen Musik machen, Theater spielen, Sport treiben, Feste feiern, gemeinsame Projekte organisieren und vieles mehr. Dem unmittelbaren Naturerleben, wie auch der Verantwortung gegenüber der Natur wird ein hoher Stellenwert zugemessen. In einem vertrauensvollen Miteinander werden individuelle Fähigkeiten entfaltet und soziale Kompetenzen gestärkt. Alle an Erziehungs- und Bildungsprozessen Beteiligten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Familien, Kinder und Jugendliche, arbeiten intensiv und kontinuierlich zusammen und stimmen sich ab.
Partizipation und Selbstwirksamkeit
Die Schülerinnen und Schüler nehmen aktiv an den Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen ihrer Internatsschule teil. Sie erleben ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, erfahren, dass sie wichtig sind, dass sie gebraucht werden. Partizipation wird gelebt und spiegelt sich auch im großen Engagement der Schülerinnen und Schüler für die Schulgemeinschaft. Dabei werden individuelle, kognitive und soziale Kompetenzen gleichermaßen gefördert. Selbsttätigkeit, Selbstreflexion und Kritikfähigkeit sind zentrale Bildungsziele.
Interkulturelle Kommunikation
Unsere Internatsschulen sind konzipiert als internationale Bildungsräume und fördern interkulturelle Kompetenzen, die heute wesentlich für die gesamte Bildungs- und Berufsbiographie sind. Die Kinder und Jugendlichen aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen erfahren im alltäglichen Zusammenleben, im gemeinsamen Lernen, in sozialen Projekten und Reisen, die Besonderheit und den Wert des Eigenen wie der Anderen. Sie entwickeln intellektuelle Neugier, Toleranz und Weltoffenheit.
Unsere Internatsschulen verstehen sich als familienergänzende Einrichtungen. Sie arbeiten eng mit den Familien zum Wohle ihres Kindes zusammen. Sie initiieren und fördern Bildungsprozesse, die bedeutsam für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen sind. Gerade mit der beginnenden Pubertät und in der Jugend stehen Mädchen und Jungen vor wichtigen Entwicklungsaufgaben. Insbesondere die Neugestaltung sozialer Beziehungen, der Aufbau eigener sozialer Netzwerke, die Übernahme sozialer Verantwortung, wie auch das Entwickeln neuer Lernmotivationen und -strategien bei der Bewältigung schulischer und außerschulischer Anforderungen sind zentrale Herausforderungen. Der sehr strukturierte Alltag in unseren Internatsschulen, die kontrollierten pädagogischen Settings, der intensive Kontakt mit den Peers und das Finden des eigenen Platzes in der Internatsgemeinschaft bieten dabei eine große Unterstützung.
Pädagogisches Arbeiten in den Internatsschulen ist durch die Vielfalt der Aufgaben und Rollen eine besondere Herausforderung. Auch wenn Teamarbeit zunehmend bedeutsam wird, nimmt das individuelle Handeln der Lehr- und Erziehungspersonen sehr viel Raum ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch gezielte Fort- und Weiterbildung, eine sorgfältige Personalentwicklung, externes Coaching und Supervision gestärkt und zur Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns angeregt. Die Internatsschulen sind einer Feedbackkultur verpflichtet, die den Lehr- und Erziehungspersonen hilft, ihr professionelles Handeln bedürfnis- und bedarfsgerecht auszurichten. Die Lernbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss nicht nur als eine individuelle, sondern auch als eine institutionelle Haltung wahrnehmbar sein.